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29. Juli 2019

Lilith


Portrait einer unergründlichen Figur

Oft genug kann ich im Nachhinein gar nicht mehr nachvollziehen, wie ich auf eine bestimmte Idee gekommen bin. So auch dieses Mal. Der Ort stand fest (ein kleines abgeholztes Waldstück), das Model stand fest (meine liebe Bia) und plötzlich war Lilith einfach da. Es ist ja schön und gut, wenn sich ein Name im Kopf festsetzt, aber besonders viel wusste ich bis dato auch noch nicht über sie (nennen wir es diffuses Halbwissen).

Die meisten bringen Lilith sicher irgendwie mit Verführung und Dämonen in Verbindung. Tatsächlich erfuhr sie im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Wandlungen und Charakteristika, sodass sie unmöglich auf ein bestimmtes Wesen reduziert werden kann. Sie hat ihren Ursprung in der sumerischen Mythologie und trat dort zunächst als Unterweltgottheit und Windgeist auf. Zur aramäischen Zeit wird sie dann als Ursprung der Succubus- und Incubus-Dämonen charakterisiert. In der Bibel und im Talmud taucht sie jeweils nur kurz auf und wird nicht näher beschrieben. Dennoch bleibt sie in jüdischen Überlieferungen als Nachtdämon präsent und wird später zu Adams erster Frau erhoben, die sich dessen Einfluss entzieht und so zum Sinnbild der weiblichen Selbstbestimmung wird. Lilith wandelt sich in der Neuzeit zur Symbolfigur der Emanzipation und verkörpert mit ihrer Sinnlichkeit und Unabhängigkeit den Gegencharakter zu Evas Tugend und Bescheidenheit.

Soweit ein kurzer Abriss zu ihrer Geschichte. Mit der Serie möchte ich einige Charakteristika dieser vielfach interpretierten Figur darstellen und im dem Zuge auch Bia danken, die sich so tapfer durchs Gebüsch gekämpft hat. :)

 

   

   

   

 
 
 

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